Das soll Kultur sein!“, riefen zahlreiche
Kritiker aus, als die Macher der Kulturhauptstadt „Ruhr 2010“ ihre
wahnwitzig anmutende Idee vorstellten, die A40 komplett für Fahrzeuge
zu sperren und in eine Kultur-Autobahn zu verwandeln. Das war Kultur
pur, muss es seit gestern heißen. Nicht weil zwei Millionen Besucher
kamen und allein die große Zahl den Veranstaltern immer auch recht
gibt, sondern weil der Ruhrschleichweg tatsächlich zu einer 60
Kilometer langen Kulturstrecke wurde. Weil die Menschen die Piste
nutzten, um zu zeigen, wie vielfältig und bunt das kulturelle Leben
im Ruhrgebiet ist und wie viel Potential die so oft gescholtene
Alltagskultur besitzt. Genau darin liegt eine der Stärken der
Kulturhauptstadt „Ruhr 2010“: Sie bringt die Hochkultur der
Metropol-Region genau so zum Strahlen wie sie die Kultur des Alltags
glänzen lässt. Das macht die Kulturhauptstadt einerseits zum
Publikumsmagneten und stärkt anderseits die Ruhr-Identität. Ob das
gestern bereits der „emotionale Gründungsmoment der Metropole Ruhr“
war, wie Ruhr-2010-Macher Fritz Pleitgen meinte, bleibt abzuwarten.
Schön war es. Kultur pur war es auch.
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