Der Streit um das Bahnhofsprojekt „Stuttgart 21“
ist ein Paradebeispiel für die neue Qualität der Abgehobenheit, mit
der Politik und Bahnmanagement die Bedürfnisse und Wünsche der
Bevölkerung ignorieren. Während tausende Demonstranten mit Stöcken
auf den Bauzaun hämmern, schafft man mit der Baggerschaufel Fakten.
Auch die größte öffentliche Empörung hielt die Macher bislang nicht
davon ab, ihre größenwahnsinnigen Umbaupläne für den Stuttgarter
Bahnhof wenigstens noch einmal zu überdenken. Zu Recht fragen sich
viele Bürger, was das eigentlich noch mit Demokratie zu tun hat. Das
milliardenschwere Projekt wird Schwarz-Gelb bei der Landtagswahl in
einem halben Jahr teuer zu stehen kommen: Wenn bereits am kommenden
Sonntag gewählt würde, hätte Rot-Grün mit 48 Prozent die Nase vorn.
Aus der Nummer wieder rauszukommen, wird schwer. Denn die Bürger
werden nicht so schnell vergessen, wie man mit ihren Einwänden und
Protesten umgegangen ist. Sie werden den Ignoranten einen Denkzettel
verpassen und jene Parteien wählen, die sich für die Menschen
einsetzen und nicht für die Manager.
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