Offenbar haben die Fanatiker aus dem Dunstkreis
der Terrororganisation IS nun Tunesien den Krieg erklärt. Nur drei
Monate nach dem Horroranschlag auf das Bardo-Museum in der Hauptstadt
Tunis, bei dem Mitte März 20 Urlauber starben, wurden Tunesien und
sein Tourismus nun erneut ins Herz getroffen. Â Der abscheuliche
Angriff auf die Urlauber in der tunesischen Ferienhochburg Sousse ist
offenbar Teil der Strategie, das Musterland des Arabischen Frühlings
zu erschüttern. Und diesen nordafrikanischen Staat – ähnlich wie das
Nachbarland Libyen – ins politische Chaos zu stürzen.  Tunesiens
Präsident Beji Caid Essebsi hatte wohl leider recht, als er warnte,
dass die Terrormiliz nun auch Tunesien zur Beute erklärt habe, um
schrittweise in Nordafrika ihre mittelalterliche Scharia-Herrschaft
auszuweiten. Â Essebsi sandte zugleich einen Hilferuf an Europa. Er
machte klar, dass sein schwaches Reformland alleine nicht in der Lage
ist, sich gegen die fortschreitende Terrorgefahr zu schützen. Er bat
um Solidarität, militärische Ausrüstung und Ausbildung seiner
Sicherheitskräfte, um dem Terror die Stirn bieten zu können. Es führt
kein Weg daran vorbei: Europa wird sich in Nordafrika, das immer mehr
einem Pulverfass gleicht, stärker engagieren müssen. Nicht nur, um
die islamistischen Terroristen zu bremsen, die immer mehr Angst und
Schrecken verbreiten.
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