Neue Westfälische (Bielefeld): Trumps Schwenk hin zu Russland Danke, Genosse Trump! Dirk Hautkapp

Im Kreml kommen sie aus dem
Krimsektflaschenköpfen vermutlich nicht mehr heraus. Erst tragen
russische Computer-Hacker dazu bei, dass der Ruf von Hillary Clinton
ruiniert wurde. Dann wird ein Bewunderer von Wladimir Putin
Nachfolger des verhassten Barack Obama. Jetzt soll mit Rex Tillerson
ein in den machtpolitischen Dunkelkammern Russlands ortskundiger und
mit Putin und Getreuen geschäftlich verbandelter Wirtschaftsboss
US-Außenminister werden. Spasiba, Towarisch Trump!, hört man Putin
laut denken. Danke, Genosse Donald! Mit der Berufung des politisch
unerfahrenen Tillerson deutet sich ein Schwenk in der Außenpolitik
Washingtons an – hin zu Russland. Was Obama und Clinton nicht gelang,
die Neuausrichtung der Beziehungen zum Antipoden im Osten, soll nun
klappen. Mit Tillerson will Trump den durch die völkerrechtlichen
Interventionen auf der Krim und in der Ukraine zum Paria gewordenen
Putin international wieder gesellschaftsfähig machen. Das wird auch
die Strategie der NATO betreffen. Als Manager des Öl-Konzerns
ExxonMobil hat Tillerson vergeblich gegen die Wirtschaftssanktionen
gekämpft, die Putin aufgebrummt bekam. Weil er Geschäfte mit den
Russen machen wollte. Für die von Kanzlerin Angela Merkel mühsam
zusammengehaltene EU zeichnet sich eine Wegscheide ab. Man kann sich
den Jubel ausmalen, den der Ungar Viktor Orbán und andere anstimmen
ob der Aussicht auf mehr Verständnis für Russland. Wenn Amerika Putin
aus der Schmuddelecke holt, wer will da noch Widerstand leisten? Mit
Rex Tillerson reicht Trump Putin die Hand. Eine Geste mit Risiko. Der
russische Präsident wird die erste Gelegenheit nutzen, um den ganzen
Arm zu ergreifen.

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