Martin Kannegiesser, Ehrenpräsident des
Arbeitgeberverbands Gesamtmetall und mit seinem Unternehmen
Weltmarktführer für industrielle Wäschereitechnik, übt scharfe Kritik
an der neuen US-amerikanischen Zollpolitik. „Wenn die USA jetzt
anfangen, selektiv einzelne Bereiche, in denen die US-Industrie nicht
so erfolgreich ist, mit Zöllen zu belegen, brechen sie ein Prinzip,
das wir alle nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt haben“, sagt der
Inhaber der Herbert Kannegiesser GmbH der in Bielefeld erscheinenden
Neuen Westfälischen (Mittwochausgabe).
Wahrscheinlich sei sein Unternehmen, wie viele andere, von den
neuen Schutzzöllen betroffen, sagt Kannegiesser. Die Herbert
Kannegiesser GmbH mit Sitz in Vlotho (Westfalen) fertigt
Industriewaschmaschinen. Kannegiesser erwirtschaftet nach eigenen
Angaben in den USA einen Umsatzanteil von knapp zehn Prozent.
US-Waschmaschinen sind laut Martin Kannegiesser nur deshalb
preiswerter als deutsche, weil amerikanische Hersteller in den
vergangenen 30 Jahren keine Neuentwicklungen auf den Markt gebracht
hätten.
Kannegiesser warnt im Gespräch mit der Neuen Westfälischen: „Wir
wissen, wohin der Protektionismus vor dem Krieg geführt hat.“ Die USA
würden mit ihrer Abschottungspolitik weltweit Reaktionen auslösen.
„Eine protektionistische Weltwirtschaft wird auch Folgen für die USA
haben.“
Deutschland brauche dringend eine starke handlungsfähige
Regierung, mahnt der Unternehmer. Die „zerstrittene SPD“ sei derzeit
„nicht regierungsfähig“.
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