Neue Westfälische (Bielefeld): Verfassungsschutzbericht Gefährlich Florian Pfitzner

Angesichts der Zahlen kann einem schwindelig
werden. Landesweit haben sich die Gewaltdelikte gegen
Flüchtlingsheime verzehnfacht, linksextreme Resonanzgewalt hat sich
verdoppelt. Gleichzeitig greift die islamistische Gefahr mit hohen
Anwerbungszahlen um sich – gerade unter Minderjährigen. Genau darin
steckt einer der Lösungsansätze. Wer als junger Mensch kaum
gesellschaftlichen Anschluss findet, wer vergeblich nach sozialer
Anerkennung sucht und regelmäßig scheitert, sieht in kriminellen
Organisationen – egal welcher Farbe – eine Möglichkeit, um sich
gewisse Träume zu erfüllen. Islamisten oder Rassisten scheinen ihre
Anziehungskraft weniger aus ihrer Gewalt als aus dem Ziel heraus zu
entfalten, an der Grundordnung zu rütteln – mit dem Versprechen, sie
eines Tages zu zerstören. Man kann Innenpolitikern wie Ralf Jäger in
NRW gewiss einiges vorwerfen. Sie hätten früher auf die
Gewaltentwicklungen reagieren, vor allem geflüchtete Menschen
effizienter schützen sollen; sie hätten außerdem die gefährliche
Attraktivität der islamistischen Heilsversprechen auf junge, mitunter
ausgegrenzte Menschen erkennen müssen. Dem Innenminister des
bevölkerungsreichsten Bundeslandes anzukreiden, dass sich die Zahl
der Salafisten in NRW seit seinem Amtsantritt mehr als verfünffacht
hat, erscheint dagegen plump. Lieber sollte man sich einmal fragen,
was man selbst für eine solidarische Gesellschaft leistet, die auf
ihre Kinder aufpasst.

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