Neue Westfälische (Bielefeld): Verlängerung der Glyphosat-Zulassung Druck der Agrarlobby Hannes Koch, Berlin

Angeblich funktioniert die Große Koalition in
Berlin gut. Der Streit um das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat
liefert nun ein Gegenbeispiel. Im Windschatten der unklaren
Regierungssituation in Berlin brach CSU-Landwirtschaftsminister
Christian Schmidt eine Vereinbarung mit SPD-Umweltministerin Barbara
Hendricks. Schmidts Vertreter bei der EU in Brüssel stimmte dafür,
dass Glyphosat weitere fünf Jahre verwendet werden kann. In der Sache
hat sich die traditionelle Agrarlobby durchgesetzt. Glyphosat ist
wirksam und billig. Andererseits tötet es auch Insekten, was zum
Problem für die Regenerationsfähigkeit der Natur wird. Zudem streiten
Wissenschaftler darum, ob die Chemikalie Krebs bei Menschen auslöst.
Die negativen Aspekte hätten stärker berücksichtigt werden müssen.
Die Voraussetzungen dafür werden dennoch besser. Denn auf EU-Ebene
erhält der Wirkstoff nur die grundsätzliche Zulassung. Nationale
Behörden können die konkrete Anwendung einschränken. Zu hoffen ist,
dass der Einsatz auf hiesigen Äckern allmählich zurückgedrängt wird.

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