Neue Westfälische (Bielefeld): Wahlen in Portugal Hoffnung auf frischen Wind RALPH SCHULZE

Neue Besen kehren gut. Hoffentlich gilt dies
auch für den Machtwechsel im Schuldenland Portugal. Denn wenn der
kleine südeuropäische EU-Staat am Atlantik eines braucht, dann ist es
frischer Wind. Und zwar einen ziemlich kräftigen, um das Land endlich
aus seiner Lethargie, aus seiner Schläfrigkeit zu reißen. Der
künftige konservative Ministerpräsident Passos Coelho, ein studierter
Ökonom, hat zwar wenig Regierungserfahrung, aber gehörige
wirtschaftliche Kompetenz. Vielleicht ist das keine schlechte
Vorausetzung, um das Land von Grund auf umzukrempeln. Denn Portugal,
das nun wie Griechenland und Irland am Tropf des Rettungsfonds der
Europäischen Union (EU) und des Internationalen Währungsfonds (IWF)
hängt, wird die nächsten Jahre vor allem einen knallharten Sanierer
brauchen. Einen, der die schmerzhaften Sparauflagen von EU und IWF
umsetzen und den abgestorbenen Wirtschaftsmotor wieder in Gang setzen
kann. Das wird nicht einfach werden, zumal Portugals Bevölkerung
jetzt schon stöhnt unter Steuererhöhungen, sozialen Einschnitten und
Einkommensverlusten.

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de