Bundespräsident Christian Wulff hat als
niedersächsischer Ministerpräsident von der Unternehmergattin Edith
Geerkens einen Privatkredit in Höhe von 500.000 Euro angenommen. Das
ist nicht verboten und kein Skandal. Doch Wulff scheint es selber
peinlich gewesen zu sein, weil er diesen Kredit nicht erwähnte, als
die Grünen 2010 im Landtag nach Verbindungen zum Unternehmer Geerkens
fragten. Hier beginnen die echten Probleme. Es riecht nach
Vertuschung. Warum hat Wulff diesen Privatkredit verschwiegen? Und
warum hat er wenige Tage nach der Parlamentsanfrage den Kredit durch
einen offiziellen Bankkredit ablösen lassen? Wulff stand schon öfter
unter dem Verdacht, ein etwas zu enges Verhältnis zu befreundeten
Geschäftsleuten zu pflegen. Bei einem Flug nach Florida nahm er
verbilligte Konditionen wahr. Ein Geschmäckle hatte auch ein
Aufenthalt in Mallorca auf Einladung des Unternehmers Carsten
Maschmeyer. Da es bei solchen Gefälligkeiten auch um Einflussnahme
gehen kann, ist das öffentliche Interesse berechtigt. In jüngster
Zeit hat Wulff in seinem Umgang mehr Fingerspitzengefühl bewiesen.
Trotzdem muss er jetzt alle noch offenen Fragen rückhaltlos
beantworten. Als Bundespräsident kann er sich keine Unklarheiten mehr
leisten.
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