Neue Westfälische (Bielefeld): Zahl der Verkehrstoten stagniert Mehr Härte gegen Verkehrssünder johannes hülstrung

Jahrzehntelang ist die Zahl der Verkehrstoten in
Deutschland gesunken. Wer gehofft hatte, sie könne angesichts des
technischen Fortschritts immer weiter sinken, lag falsch. Das hat der
neuerliche Anstieg im Jahr 2014 gezeigt. Nun hat sich die Zahl von
damals 522 Opfern beinahe wiederholt, mit nur einem Fall weniger.
Deutschlands Straßen sind nicht sicher genug, und das muss
Konsequenzen haben. Nach wie vor ist zu schnelles Fahren das größte
Sicherheitsrisiko. Dass Deutschland als einziges Land in Europa, von
ein paar Zwergstaaten abgesehen, kein Tempolimit auf Autobahnen hat,
ist ein großer Fehler, der seit Ewigkeiten diskutiert wird. Durch den
Druck von Industrie und Autofahrerlobby wird diese Diskussion auch
nicht allzu bald zum Ziel führen. Am Rande der Raserei hat sich ein
weiterer Feind eingeschlichen: die Ablenkung durch Smartphones.
Darauf hat die Polizei in NRW voriges Jahr verschärft geachtet und
146.000 Sünder erwischt. Ein abenteuerlicher Wert. Mit traurigen
Folgen: Drei Menschen sind nachweislich dadurch ums Leben gekommen.
Die Dunkelziffer ist weitaus höher. Dieser Trend darf sich nicht
fortsetzen. Das Bußgeld scheint trotz der Erhöhung von 40 auf 60 Euro
noch nicht abschreckend genug zu sein.

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