Der Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS) fordert ein Umdenken in
der Bildung und setzt auf ein Ende der Trennung von beruflicher und
allgemeiner Bildung. Die Grundlagen und Bedingungen dafür wurden auf
dem Bildungskongress „Lernend arbeiten – arbeitend lernen“ mit der
Herner-Erklärung verabschiedet.
„Wir wollen endlich die Potentiale jedes Einzelnen zur Entfaltung
bringen und fordern deshalb, dass die Rahmenbedingung für die
Durchmischung der allgemeinen und beruflichen Ausbildung geschaffen
werden“, argumentiert Hans Hutzel, Vorstand im BdFWS. Die meisten
Waldorfschulen in Deutschland haben bereits eine Vielzahl von
Praktika in ihr Unterrichtskonzept eingebunden, denn „die Intention
der Waldorfpädagogik begründet eine enge Verbindung zwischen
arbeitender Tätigkeit und kognitivem Lernen“, so Hutzel weiter.
Der BdFWS setzt sich mit der Herner Erklärung für eine
Bildungsreform ein, die drei wesentliche Maßnahmen enthalten soll:
1. Bildungsbegriff: Aufgabe der schulischen und beruflichen
Ausbildung ist es, junge Menschen zu mündigen Persönlichkeiten in der
Gesellschaft heran zu bilden, somit spielt die
Persönlichkeitsentwicklung eine große Rolle in der Ausbildung. Die
Entfaltung aller Begabungspotenziale junger Menschen soll
gleichwertig gefördert werden. Somit wird die Verschmelzung der
schulischen und der beruflichen Ausbildung gefordert.
2. Organisation von Bildung: Die frühe Selektion nach Lernwegen
und Begabungen soll abgeschafft werden. In einem modernen
Unterrichtskonzept können kognitive (allgemeinbildende) und
berufliche Qualifikationen parallel erworben werden. Dies geschieht
übergreifend (integrativ) in einem gemeinsamen Lernverbund und
unabhängig der individuellen Begabungen jedes Einzelnen.
3. Prüfungs- und Berechtigungswesen: Schulische und berufliche
Abschlüsse und Qualifikationen müssen miteinander vernetzt werden und
aufeinander aufbauen. Eine zentrale Forderung ist, dass auch mit
beruflichen Qualifikationen eine Hochschulzulassung erlangt werden
kann.
Bereits im Oktober 2017 haben der Zentralverband des Deutschen
Handwerks (ZDH) und der BdFWS eine Kooperation zum Ausbau der
Berufsorientierung vereinbart. Ziel der verstärkten Zusammenarbeit
ist es, Schülerinnen und Schülern an Waldorfschulen frühzeitig die
vielfältigen Berufs- und Karrierewege im Handwerk aufzuzeigen.
Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Die derzeit 242 deutschen Waldorfschulen haben sich zum Bund der
Freien Waldorfschulen e.V. (BdFWS) mit Sitz in Stuttgart
zusammengeschlossen, wo 1919 die erste Waldorfschule eröffnet wurde.
Seit 2013 sitzt die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des BdFWS als
Zweigstelle in Hamburg. Die föderative Vereinigung lässt die
Autonomie der einzelnen Waldorfschule unangetastet, nimmt aber
gemeinsame Aufgaben und Interessen wahr.
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Pressesprecher
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