17. Oktober 2018 – Der neue Thyssenkrupp-Chef Guido
Kerkhoff hält fortgesetzte Attacken gegen die Konzernführung für
möglich. „Ich bin mir meines Umfelds bewusst. Da sind Haifische
dabei“, sagte Kerkhoff dem Wirtschaftsmagazin –Capital– (Ausgabe
11/2018, EVT 18. Oktober). Namen nannte er nicht. Zu den Aktionären
des Industriekonzerns gehören unter anderem die aktivistischen
Investoren Cevian Capital und Elliott Management.
Kerkhoff zeigte sich überrascht über den Ausgang der
Führungskrise, in die Thyssenkrupp nach den Rücktritten seines
Vorgängers Heinrich Hiesinger und von Aufsichtsratschef Ulrich Lehner
im Sommer gerutscht war. Über Monate hinweg hatten die Anteilseigner
um eine neue Strategie für den Konzern gerungen und vergeblich nach
Kandidaten für die vakanten Spitzenpositionen gesucht. Ende September
hatte der Aufsichtsrat dann den Plan des Vorstands zur Aufspaltung
des Unternehmens abgesegnet und Interimschef Kerkhoff für fünf Jahre
zum CEO berufen.
Der Vorstand unter Kerkhoff hatte vorgeschlagen, das Industrie-
und das Werkstoffgeschäft voneinander zu trennen. Diese Strategie
nahm der Aufsichtsrat nach Darstellung Kerkhoffs ohne Änderungen an.
„Wir haben den Vorschlag so gemacht, wie er jetzt umgesetzt wird“,
sagte er. „Wir waren schon überrascht, wie schnell der Aufsichtsrat
sich einig war.“
Im Interview mit –Capital– betonte der Thyssenkrupp-Chef zugleich,
dass er sich nicht daran störe, dass seine Berufung von manchen als
Notlösung wahrgenommen werde. „Das ist mir egal“, sagte er. „Es wäre
ein Leichtes gewesen zu gehen. Ich genieße einen guten Ruf, es
mangelt nicht an Angeboten.“ Doch ihm lägen die Mitarbeiter und das
Unternehmen sehr am Herzen, sagte er. „Ich laufe nicht weg.“
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