Für ein Ende der militärischen Besatzung
Afghanistans hat sich die Sprecherin der oppositionellen
Solidaritätspartei Afghanistans, Selay Ghaffar, ausgesprochen. Zudem
müssten Kriegsverbrecher vor ein internationales Gericht gestellt und
die Finanzierung von Warlords innerhalb und außerhalb der Regierung
unterbunden werden, sagte Ghaffar der Tageszeitung »neues
deutschland« (Mittwochausgabe). Die Politikerin wendet sich
entschieden gegen Friedensgespräche mit den Taliban. Gerechtigkeit
dürfe nicht dem Frieden geopfert werden. Wenn etwa der Warlord
Gulbuddin Hekmatyar, der sich als »Schlächter von Kabul« einen Namen
gemacht habe, und die Taliban „Teil der Regierung werden, gibt es
keinen Frieden; der Kreis der Kriminellen wird dann nur größer sein“,
so Ghaffar, die in ihrer Heimat vor allem als Frauenrechtsaktivistin
bekannt geworden ist und an der vom UN-Menschenrechtsrat erstellten
periodischen Überprüfung der Menschenrechtslage in Afghanistan
mitgewirkt hat. Sie wirft den USA und der NATO vor, am Hindukusch
wiederholt Kriegsverbrechen begangen zu haben und ihre Hilfe für die
Taliban fortzuführen, „um ihre Präsenz in Afghanistan zu
rechtfertigen“. Bewohner der Provinz Kundus hätten mehrfach beklagt,
dass auch „das deutsche Militär dort mit bewaffneten
Oppositionskräften und Taliban in Kontakt stehe“.
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