neues deutschland: American Jewish Comittee fordert Gesamtaktionsplan gegen Antisemitismus in Berlin

Das American Jewish Comittee (AJC) fordert einen
Gesamtaktionsplan gegen Antisemitismus in Berlin. „Lehrer und
Polizisten müssen besser im Umgang mit den Formen des Antisemitismus
geschult und das statistische Erfassungssystem sollte reformiert
werden“, forderte der Öffentlichkeitskoordinator des Berliner Büros
des American Jewish Comittee, Fabian Weißbarth, im Gespräch mit der
in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“
(Donnerstagausgabe). Nach Zahlen der Recherche- und
Informationsstelle Antisemitismus gab es 2014 über die offizielle
Statistik hinaus 70 weitere judenfeindliche Vorfälle in der
Hauptstadt, darunter 15 Gewaltdelikte. „Viele Vorfälle werden gar
nicht als antisemitisch eingestuft, sondern als Straftaten in Bezug
auf den Nahost-Konflikt bezeichnet“, kritisierte Weißbarth. Dadurch
verschleiere die Polizei die Realität. Die jüdische Organisation
wünscht sich überdies ein stärkeres Engangement der Politik in Berlin
gegen den jährlichen Al-Quds-Marsch, der am 11. Juli stattfinden
soll. Am Donnerstag dieser Woche veranstaltet das AJC als Teil des
im Frühjahr gegründeten „Netzwerks zur Erforschung und Bekämpfung des
Antisemitismus“ eine große Konferenz in den Räumen der Topografie des
Terrors in Berlin.

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