Die EU-Staaten zeigen kaum politischen Willen zur
Inklusion von Roma. Dies beklagt das in Brüssel tätige European
Network against Racism (ENAR) in Bezug auf die Umsetzung des
Rahmenplans für die Nationalen Integrationsstrategien, der 2011
verabschiedet wurde. „Der Rahmenplan definiert vier
Haupttätigkeitsfelder, sie wurden bis heute jedoch ganz
unterschiedlich – und unzureichend bearbeitet“, schreibt die
ENAR-Sprecherin Georgina Siklossy in einem Gastbeitrag für die in
Berlin erscheinende Tageszeitung „neues deutschland“
(Donnerstagausgabe). Weder bei der Bildung, dem Zugang zum
Arbeitsmarkt, der Gesundheitsversorgung oder dem Bereich Wohnen
würden die EU-Länder ausreichende Schritte machen. „Die nationalen
Roma-Strategien stellen zwar ein Politikmodell mit echtem Potenzial
aber auch umfassender Wirkungslosigkeit dar.“ Siklossy sieht als
Grund dafür, dass die Staaten – dazu gehöre auch Deutschland – keine
Bedarfsanalysen erstellen.Es mangele auch an konkreten und messbaren
Zielen. ENAR fordert vor dem Hintergrund einer gestiegenen Zahl von
rassistischen Attacken gegen Roma und ihrer anhaltenden
Diskriminierung dringendes Handeln. „Doch die Inklusion von Roma ist
ohne politischen Willen nicht zu haben“, so Siklossy.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715