neues deutschland: Buchautorin Hartmann: „Gates gibt sein privates Geld auch gern in die Atomenergieforschung“

„Es ist eine fatale Idee, die Zerstörer als Retter
zu feiern.“ Buchautorin und Bill-Gates-Kennerin Kathrin Hartmann
warnt in der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“
(Mittwochausgabe) davor, den Klimawandel mit privaten Geldern aus
Unternehmensstiftungen stoppen zu wollen. Private Gelder für den
guten Zweck würden bestehende Missstände oft nur zementieren. Zudem
seien die Anstrengungen etwa der Bill&Melinda-Gates-Stiftung in
Sachen Energiewende keineswegs so altruistisch, wie sie beworben
würden: „Die Armen in ihren dunklen Hütten sind schlicht potenzielle
Konsumenten für die Reichen.“

Gates wolle auch an der herrschenden Wirtschaftsordnung nichts
ändern, so Hartmann. „Weder will er den Konsum oder den
Energieverbrauch eindämmen, noch das Wachstum in Frage stellen. Er
sagt einfach, dass wir mehr Energie brauchen. Mit sauberer Energie
meint Gates auch nicht einfach erneuerbare Energien, sondern auch
sehr zweifelhafte Lösungen, wie Atomkraft und Geoengineering.“ Am
Dienstag veröffentlicht das US-amerikanische „Forbes“-Magazin die
Liste der reichsten Menschen der Welt. Bill Gates belegte mit
geschätzten 76 Milliarden Dollar Vermögen im vergangenen Jahr zum 22.
Mal in Folge den Spitzenplatz.

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