Heftige Kritik an der Lage Tausender Migranten im
Grenzgebiet der Dominikanischen Republik und Haiti übt die Direktorin
des Beobachtungszentrums für Migration in der Karibik, Bridget
Wooding. „Weder die dominikanischen noch die haitianischen Behörden
wollen Verantwortung für diese Menschen übernehmen“, sagte Woodingder
in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“
(Freitagausgabe). So sei „eine außergewöhnliche humanitäre Situation
entstanden, die bisher keine angemessene Aufmerksamkeit der
internationalen Gemeinschaft bekommt“. Die Nachkommen haitianischer
Migranten, die in der Dominikanischen Republik geboren wurden, hatten
ein Jahr lang Zeit, ihren Status zu klären. „Im Juli und August haben
die dominikanischen Behörden dann die Menschen, die ihren Status
nicht geklärt hatten, aufgefordert, das Land zu verlassen. Es kam zu
deutlichen Spannungen zwischen Dominikanern und Haitianischstämmigen.
Menschen hatten Angst um ihr Leben und einige entschieden sich, die
Grenze nach Haiti zu überqueren“, beschreibt die englische
Sozialwissenschaftlerin den Hintergrund für die jüngere Entwicklung
der bis in die 1920er Jahre reichenden Einwanderungsgeschichte vom
ärmeren Haiti in die deutlich reichere Dominikanische Republik. Beide
Staaten liegen auf der Karibikinsel Hispaniola.
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