Mehr Wahlkampfhilfe für Lega und 
Fünf-Sterne-Bewegung (M5S) geht nicht: »Meine Erwartung ist, dass die
Märkte, dass die Staatsanleihen, dass die Wirtschaftsentwicklung 
Italiens so einschneidend sein könnten, dass dies für die Wähler doch
ein mögliches Signal ist, nicht Populisten von links und rechts zu 
wählen.« Was der deutsche EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger vom
Stapel gelassen hat, illustriert genau das, was europaweit und 
lagerübergreifend bei vielen Millionen Wählern und Wählerinnen 
Verdruss erzeugt: Die Politik unterwirft sich widerstandslos dem 
Primat der Finanz-(Märkte), statt sie per Regulierung zum Wohle der 
Allgemeinheit zu zügeln.
   Wie Wolfgang Schäuble in seiner Zeit als deutscher Finanzminister 
es tat, arbeitet die deutsche Realpolitik bis heute de facto Hand in 
Hand mit Anti-Europäern wie Matteo Salvini von der Lega oder Marine 
Le Pen von der Front National, wenn es um eine Vertiefung der Krise 
in der Europäischen Union in ihrer Gesamtheit und der Eurozone im 
Speziellen geht. Es war und ist fraglos die deutsche 
Austeritätspolitik, die das europäische Projekt massiv gefährdet, 
weil sie in den betroffenen Staaten zu massiver Staatsverschuldung, 
dem Abbau von Arbeitsrechten und sozialen Sicherungssystemen und zur 
Verschärfung der Jugendarbeitslosigkeit geführt hat. Das Aufkommen 
der Populisten ist »nur« ein Ausdruck dieser Krise. Die Sprengkraft 
in Italien hat ein Potenzial, das Griechenland nie hatte.
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