neues deutschland: DIW-Ökonomin Wrohlich für Abschaffung des Ehegattensplittings

Die Steuerexpertin Katharina Wrohlich plädiert für
die Abschaffung des Ehegattensplittings. Das bisherige Modell setze
„negative Erwerbsanreize“ für Frauen, sagte die Ökonomin am Deutschen
Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) im Interview mit der in
Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“
(Montagsausgabe). „Knapp oberhalb der Minijobgrenze gibt es sogar
Konstellationen, bei denen Familien unterm Strich nach Steuern
weniger Geld zur Verfügung haben, wenn die Frau arbeitet statt zu
Hause zu bleiben“, so Wrohlich. Von einer stärkeren
Individualbesteuerung wie in anderen europäischen Ländern würden
Alleinerziehende profitieren und Paare, die Kinder haben und nicht zu
den einkommensstärksten 30 Prozent gehören. „Dem Fiskus würde dies
zudem Mehreinnahmern von rund 15 Milliarden Euro jährlich bringen“,
erklärte Wrohlich ein vom DIW simuliertes Steuermodell, bei dem der
Grundfreibetrag auf den Ehepartner oder die Ehepartnerin übertragen
werden könnte.

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