Der Finanzexperte Gerhard Schick beurteilt die
Umbaupläne der Deutschen Bank als „gewissen Forschritt“, sie seinen
jedoch nicht konsequent genug. „Durch die Reduktion riskanter
Geschäfte sinkt die Gefahr, dass die Bank vom Steuerzahler gerettet
werden muss“, schreibt der Vorstand der
»Bürgerbewegung
Finanzwende« für
eine nachhaltige Finanzwirtschaft in einem
Gastbeitrag für die Zeitung „neues deutschland (Samstagausgabe).
Trotz der Eingriffe bleibe das Investmentbanking aber sehr groß und
nehme einen wichtigen Anteil an der Bilanz der Bank ein. „Das ist für
uns Bürgerinnen und Bürger gefährlich“, so Schick. Denn die
Kapitalquoten der Bank, und damit die Haftungssumme durch die
Eigentümer, würden in den kommenden Jahren aufgrund der Umbaukosten
eher sinken.
Für einen konsequenten Schnitt wäre es laut Schick unabdingbar
gewesen, dass der Aufsichtsratsvorsitzende Achleitner die Bank
verlässt. „Schließlich hat er die schlechte Entwicklung der Bank und
die verschiedenen erfolglosen –neuen Strategien– der letzten Jahre
maßgeblich geprägt.“ Hier sei wie bei den millionenschweren
Abfindungen für erfolglose Vorstände die Frage angebracht: „Wer
übernimmt hier eigentlich Verantwortung für sein Missmanagement? Wie
so oft bei den Banken, ist das offensichtlich niemand.“
Spätestens mittelfristig sei eine komplett neue Unternehmenskultur
nötig. Dazu gehörten etwa soziale und ökologische Standards bei der
Kreditvergabe, mehr Transparenz und eine konsequentere Bekämpfung von
Geldwäsche und Finanzkriminalität.
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