Das Institut für Makroökonomie und
Konjunkturforschung (IMK) geht davon aus, dass der Rat der
Europäischen Zentralbank (EZB) auf seiner morgigen Sitzung keine
Veränderungen in der Geldpolitik beschließen wird. EZB-Chef Mario
Draghi werde „auch diesmal wiederholen, was er schon seit längerem
sagt: nämlich dass die Lohnentwicklung zu schwach ist“, sagt Silke
Tober, Expertin für Geldpolitik an dem gewerkschaftsnahen Institut,
gegenüber der Tageszeitung „Neues Deutschland“ (Donnerstagausgabe).
Damit die Kerninflationsrate im Euroraum auf die Zielmarke von knapp
unter zwei Prozent steige, müssten die Löhne etwa doppelt so schnell
wie derzeit steigen. Allerdings wächst die Wirtschaft in der
Währungsunion und auch die Kerninflationsrate zog zuletzt wieder auf
immerhin 1,2 Prozent an. »Wenn sich die Wirtschaft so weiter
entwickelt, dann werden auch die Löhne wieder steigen«, erklärt
Tober. Bis sich die Geldpolitik aber wieder normalisiert, werde es
nach ihrer Einschätzung aber noch lange dauern. Zwar werde die EZB
ihre Anleihenkäufe vermutlich relativ bald beenden, aber der
Leitzinssatz werde noch lange sehr niedrig bleiben.
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