Der Flüchtlingsrat Nordrhein-Westfalen begrüßt die
Ankündigung der Innenminister von Bund und Ländern, weitere
Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien aufzunehmen. Der Verein beklagt
aber die hohen bürokratischen Hürden für die Schutzbedürftigen:
„Allein das Auswahlprogramm bei dem ersten bundesweiten Kontingent
über 5000 Flüchtlinge hat ziemlich lange gedauert. Die Leute müssen
teilweise monatelang auf einen Termin in der Botschaft warten, um ein
Visum zu bekommen“, kritisiert Birgit Naujoks, Sprecherin des
Flüchtlingsrats NRW, gegenüber der Tageszeitung „neues deutschland“
(Donnerstagausgabe). „Als Problem hat sich auch erwiesen, dass die
Erstaufnahme über das Lager Friedland erfolgen sollte, wo lediglich
500 Plätze zur Verfügung stehen.“ Das habe die Aufnahme zusätzlich in
die Länge gezogen.
Bislang sind in den beiden bundesweiten Aufnahmeprogrammen nach
Angaben des Flüchtlingsrats NRW lediglich 943 syrische Flüchtlinge
nach Nordrhein-Westfalen gekommen. Der Flüchtlingsrat NRW rät
deshalb, die Aufnahme der Schutzbedürftigen zu vereinfachen. So
könnte die Visumspflicht aufgehoben werden und das Botschaftspersonal
in den syrischen Nachbarstaaten aufgestockt werden.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715
Weitere Informationen unter:
http://