Friedensorganisationen wollen stärker über 
Kriegslügen und Kriegspropaganda aufklären. „Wo immer eine Seite 
dämonisiert wird, ist Vorsicht geboten“, warnt Clemens Ronnefeldt, 
Friedensreferent beim deutschen Zweig des Versöhnungsbundes, im 
Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung neues 
deutschland (Mittwochausgabe). In den seltensten Fällen trage bei 
Kriegen eine Seite allein die Verantwortung für die Eskalation. Daher
hätten solche Meldungen hohe Glaubwürdigkeit, welche die Interessen 
und Motive beider Seiten beleuchten.
   Ronnefeldt kritisiert vor diesem Hintergrund die unausgewogene 
Berichterstattung in Deutschland zur Ukraine-Krise. „Barrikadenbauer 
und Besetzer auf dem Maidan gelten tendenziell als Freiheitskämpfer, 
Barrikadenbauer und Besetzer im Osten der Ukraine dagegen als 
Terroristen.“
   Der Versöhnungsbund beteiligt sich an einer Kampagne der 
Friedensbewegung mit dem Titel „Projekt Münchhausen“, das jeden Monat
eine Lügengeschichte recherchiert und die Hintergründe 
veröffentlicht. Das soll Bürgern helfen, Kriegslügen zu durchschauen.
Insbesondere demokratisch verfasste Gemeinwesen seien in Gefahr, auf 
Propagandatechniken zu setzen, um Kriegseinsätze zu legitimieren, 
betont der Friedensexperte.
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