In einem Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende
Tageszeitung „neues deutschland“ (Mittwochausgabe) kommt Friedrich
Schorlemmer zu dem Schluss, dass der US-Geheimdienst Gott spielt,
indem er die Menschen für gläsern erklärt. „Die NSA nimmt
traditionelle Gottesattribute für sich in Anspruch: Omnipräsenz und
Ubiquität“, schreibt der Pfarrer und frühere DDR-Bürgerrechtler. Der
biblische Ursprungssinn vom allgegenwärtigen Gott habe aber im
Gegensatz zu den bedrohlichen NSA-Machenschaften etwas Tröstliches.
In der Geheimdienstwelt werde zudem alles getan, was möglich sei, da
es keine steuernde Moral gebe – selbst wenn die Akteure sonntäglich
in die Kirche gehen. Die menschlich, moralisch und politisch
unerträglichen Spitzel-Vorgänge übertreffen laut Schorlemmer George
Orwells „1984“-Visionen. Sie kämen heute nicht mehr aus den
kommunistischen Systemen, sondern aus dem „Land der Freiheit“. Diese
Freiheit verblute jedoch auf dem Altar der Geheimdienste.
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