Die Neuausrichtung des Energieriesen E.on auf
Erneuerbare könnte nach Expertenmeinung Gefahren für kleine,
dezentrale Erzeuger mit sich bringen. Dies berge das Risiko, dass
„die neu entstandenen Energiegenossenschaften und Bioenergiedörfer,
aber auch Neugründungen von kommunalen Stadtwerken unter Druck
geraten, weil ein sehr kapitalkräftiger Player in den Markt
interveniert“, sagte Matthias Naumann, Geograf am Leibniz-Institut
für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS) in Erkner
(Brandenburg), gegenüber der in Berlin erscheinenden Tageszeitung
„neues deutschland“ (Wochenendausgabe). Zwar sei der geplante
E.on-Ausstieg aus der Kohle und der Atomkraft „für die Energiewende
eine gute Nachricht“. Aber schon die jüngste Novelle des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) habe es den kleinen Akteuren
schwerer gemacht. Mit E.on werde nun auch ein zentraler Akteur aktiv,
sagte Naumann. Es gebe künftig aber auch Möglichkeiten verstärkter
Kooperation – etwa bei Rekommunalisierungen in der Energieversorgung,
bei denen sich die Städte einen Partner ins Boot holen, um den
Netzbetrieb zu übernehmen oder ein mehrheitlich kommunales Stadtwerk
zu gründen.
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