neues deutschland: Gewerkschaftsverband CUT: Grundlegende Arbeiterrechte gelten in Kolumbien kaum noch / Entschädigung für systematische Verfolgung während des Bürgerkriegs verlangt

Der größte kolumbianische Gewerkschaftsdachverband
CUT verlangt für die systematische Verfolgung seiner Mitglieder seit
Anfang der 1980er Jahre eine Entschädigung. Durch das Vorgehen unter
anderem paramilitärischer Einheiten seien »fast 3000 Arbeiter- und
Arbeitervertreter in Kolumbien ermordet worden«, so Fabio Arias
Giraldo, Generalsekretär der CUT gegenüber der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland« (Freitagausgabe). Die
Gewalt habe dafür gesorgt, »dass die grundlegenden Rechte der
Arbeiter in Kolumbien kaum mehr gelten«.

In dem seit Jahrzehnten andauernden bewaffneten Konflikt zwischen
der revolutionären Guerilla FARC und der Regierung wurden insgesamt
220.000 Menschen getötet. Kolumbien gilt als eines der weltweit
gefährlichsten Länder für Gewerkschafter. Während in Havanna die
Friedensverhandlungen zwischen der linken Guerilla FARC und der
kolumbianischen Regierung laufen, wollen die Gewerkschaften überdies
ein Netzwerk von »Friedensschulen« errichten, um ihre Mitglieder und
Interessierte über den Fortgang der Verhandlungen zu informieren und
über die zukünftige Rolle der Gewerkschaften zu diskutieren, sagte
Giraldo weiter.

Die CUT hatte Anfang der 1980er Jahre rund vierzehn Prozent der
Beschäftigten in Kolumbien vertreten, heute sind es noch 4,5 Prozent
der arbeitenden Bevölkerung dieses Landes.

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