neues deutschland: Guatemaltekische Menschenrechtsanwältin Menchú: »Wir haben die Angst abgeschüttelt«¶

Bei einem symbolträchtigen Prozess in Guatemala
wurden zwei frühere Militärangehörige wegen Verbrechen gegen die
Menschlichkeit und des sexuellen Missbrauchs zu hohen Haftstrafen von
120 und 240 Jahren verurteilt. „Das Urteil ist historisch und ein
großer Schritt für die Frauen und alle Opfer. Guatemala hat
Fortschritte gemacht bei der Verfolgung von
Menschenrechtsverbrechen“, zieht die Friedensnobelpreisträgerin
Rigoberta Menchú in der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues
deutschland“ (Donnerstagsausgabe) ein positives Fazit. „Die
Vergewaltigung war Teil einer Strategie der Vernichtung gegenüber der
indigenen Bevölkerung, die von den Militärs als Feind betrachtet
wurde“, beschreibt die Guatemaltekin den Hintergrund der Anklage.
Menchú sieht Guatemalas Justiz auf dem richtigen Weg: „Heute ist es
möglich Verbrechen anzuzeigen, ohne um sein Leben fürchten zu müssen.
Gleichwohl stehen wir noch am Anfang der Aufklärung. Es muss
weitergehen, denn Guatemala ist nach wie vor ein von Gewalt geprägtes
Land.“

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