neues deutschland: Jean Zieglerüber Frankreichs Mali-Intervention: Verdacht einer »neokolonialen Wiedereroberungsaktion«

Der frühere UN-Sonderbotschafter für das Recht auf
Nahrung, Jean Ziegler, hat Frankreich vorgeworfen, bei seinem
Militäreinsatz in Mali wirtschaftliche Ziele zu verfolgen. »Der
Verdacht besteht natürlich, dass es eine neokoloniale
Wiedereroberungsaktion ist«, sagte Ziegler der Tageszeitung »neues
deutschland« (Donnerstagausgabe). »Die Uranvorkommen in Niger und
Mali werden vom französischen Staatskonzern AREVA ausgebeutet. Die
AREVA ist lebenswichtig für Frankreich, das einen Großteil seiner
Elektrizität in Atomkraftwerken produzieren lässt.«

Ziegler forderte »einen absoluten Bruch mit dieser neokolonialen
Erbschaft«. AREVA müsse »endlich einen vernünftigen Preis für das
Uran zahlen. Dann gäbe es in einem Jahr keinen Hunger mehr, keine
Epidemien. Dann würden Mali und Niger ein blühendes Staatswesen
aufbauen können«. Für die Lage in Mali nannte der Schweizer Politiker
und Autor die westlichen Staaten als »Hauptverantwortliche für diese
fürchterliche Situation«. Zugleich warnte er vor den Gefahren des
islamistischen Terrorismus in dem Land. »Diese Dschihadisten sind
eine ganz fürchterliche Bande«, sagte Ziegler gegenüber dem »nd«.

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