neues deutschland: KenianischerÖkonom Mosioma: Korruption und Steuerhinterziehung sind Teil der DNA von Großkonzernen

Korruption ist nicht Afrikas größtes Problem, sagt
Alvin Mosioma vom Tax Justice Network Africa. Schlimmer für den
Kontinent seien Steuervermeidung und Steuerhinterziehung, so der
Ökonom gegenüber der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues
deutschland“ (Mittwochausgabe). „So ist die Korruption lediglich für
drei Prozent aller staatlichen Einnahmenausfälle in Afrika
verantwortlich. Steuervermeidung und Steuerhinterziehung machen
jedoch 60 Prozent aus, während der Rest seine Ursache in kriminellen
Aktivitäten wie Geldwäsche und Schmuggelei hat.“ In solche Praktiken
seien unter anderem auch deutsche Konzerne verwickelt, sagt der
Kenianer. „Für deutsche Firmen waren zwar Bestechungen im Ausland
lange Zeit nicht strafbar, doch letztlich unterscheiden sie sich
nicht von anderen multinationalen Konzern. Egal ob das Unternehmen
aus Japan, den USA, der Schweiz oder Deutschland stammt, die DNA ist
sozusagen überall dieselbe.“ Mosioma hofft jedoch, dass sich immer
mehr Länder des globalen Südens zusammenschlössen, um gemeinsam gegen
solche Praktiken vorzugehen.

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