neues deutschland: Klimaexpertin Belen Balanya: Glaube nicht an Erfolg der UN-Konferenz in Paris

Der am kommenden Montag beginnenden
UN-Klimakonferenz (COP21) sieht die Nichtregierungsorganisation
Corporate Europe Observatory skeptisch entgegen. „Auch der COP21 wird
sich vor den Wunschlisten der Industrien verneigen, die die Probleme
erst verursachen“, schreibt die Klimaexpertin Belen Balanya in einem
Gastbeitrag für die in Berlin erscheinende Tageszeitung „neues
deutschland“ (Donnerstagausgabe). „Ich gehe davon aus, dass zum 21.
Mal die Verhandlungen scheitern und bedeutsame Aktionen im Kampf
gegen die Klimakrise ausbleiben.“

Als wesentlichen Grund dafür, dass die Politik nicht konsequent
handelt, benennt Balanya den Einfluss von Lobby-Vertretern. „Das ist
die Geschichte der UN-Klimaverhandlungen: Dreckige Energieunternehmen
waschen sich rein und fahren massive Lobbykampagnen, um die Gespräche
zu untergraben“, so Balanya. Dieses Vorgehen sei nicht auf die
Vereinten Nationen beschränkt, sondern zeige sich auch auf EU-Ebene.
„Ausgedehntes Industrielobbying und eine innige Beziehung zwischen
dem Big Business und EU-Politikern resultiert in schwachen Regeln,
Freiwilligkeit, marktbasierten Ansätzen.“ Um das zu ändern, müsse
zuallererst der privilegierte Zugang der Wirtschaft in die Politik
abgeschnitten werden. Denn: „Warum sollen wir jene, die das Problem
verursachen – und davon profitieren – hinzuziehen, um es zu
beseitigen?“

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