neues deutschland: Klimaschutz gegen Armut – Kommentar zur Umsetzung der UN-Entwicklungsziele (SDGs)

Sie hoffe, dass alle Staaten ihre Maßnahmen nun
beschleunigen werden, sagt Inga Rhonda King, die Chefin des
UN-Wirtschafts- und Sozialrates. Es ist ein wichtiger, wenngleich
frommer Appell an die Teilnehmer des jährlichen Treffens, bei dem die
Umsetzung der 17 nachhaltigen UN-Entwicklungsziele (SDGs) überprüft
wird. Zwar gibt es in einigen Regionen Fortschritte bei der
Armutsbekämpfung, doch das Ziel, die extreme Armut bis 2030 weltweit
zu beseitigen, liegt in ebenso weiter Ferne wie ein verbesserter
Zugang zu Bildung und Gesundheitssystemen, die Beseitigung der
Diskriminierung von Frauen oder mehr Umweltschutz. Finanzprobleme in
armen Ländern, Knausrigkeit der Geberländer, aber auch mehr
Nationalismus sind einige der Gründe.

Selbst die bereits unter den früheren UN-Millenniumszielen
erreichten Fortschritte könnten zunehmend in Gefahr geraten, wenn
sich der Klimawandel ungebremst fortsetzt und die Vorhersagen der
Klimaforscher bewahrheiten. Schon jetzt sind viele Menschen nicht nur
vor Bürgerkrieg und Perspektivlosigkeit auf der Flucht, sondern auch
vor den Dürre- und Überflutungsfolgen. Wie immer im Kapitalismus
trifft es die Armen – Regionen und Menschen – besonders hart, während
sich die Wohlhabenden weit besser zu schützen verstehen. Dies ist ein
weiteres Argument für massiv verstärkte Klimaschutzanstrengungen
besonders der Industriestaaten: Sie sind auch unverzichtbar für die
Armutsbekämpfung.

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