neues deutschland: Kölner Polizei wegen rechter Hooligangruppen in erhöhter Alarmbereitschaft

Rechte Hooligangruppen haben sich deutschlandweit,
vor allem aber in Nordrhein-Westfalen zu selbst ernannten
»Bürgerwehren« zusammengeschlossen. In Köln wurden deshalb zur
Weiberfastnacht die Polizeieinheiten auf 2500 Beamte aufgestockt.
»Menschen, die glauben, sie müssten das Recht in die eigenen Hände
nehmen«, so beschreibt Norbert Wagner, Leiter der
Kriminalitätsdirektion der Kölner Polizei, diese Gruppierungen
gegenüber der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues
deutschland“ (Wochenendausgabe). Diese hätten sich in Folge der
Silvesternacht in Köln gegründet, als vor allem aus Nordafrika
stammende Männer Hunderte Frauen sexuell bedrängt hatten. Mitte
Januar war bereits die Veranstaltung »Kölschfest Jung un Jeck« aus
Angst vor Hooligans abgesagt worden. Jetzt haben bereits 70
polizeibekannte Hools zum Karneval Betretungsverbote für die
Innenstädte von Köln und Bonn bekommen.

Auch außerhalb von Nordrhein-Westfalen kämpfen Hooligans
mittlerweile offen einen politischen Feldzug aus. Bundesweit wurden
in den vergangenen Wochen etliche gewalttätige Übergriffe
registriert. »Mit diesen Aktionsformen negieren sie das staatliche
Gewaltmonopol und setzen auf rassistische Selbstjustiz«, sagt Robert
Claus, Fußballfan-Forscher aus Berlin, der die rechtsextreme
Schlägerszene seit Jahren beobachtet.

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