Die Präsidentenberaterin in Kolumbien, Paula
Gaviria, glaubt nicht, dass die Wahl des Kritikers des
Friedensabkommens mit der FARC-Guerilla, Iván Duque, den
Friedensprozess gefährdet: „Es wäre sehr schwierig, diese Prozesse
umzukehren. Einerseits, weil das juristisch gar nicht möglich ist –
aber auch weil es eine sehr aktive Zivilgesellschaft gibt, die das
verhindern will“, sagte Gaviria der in Berlin erscheinenden
Tageszeitung „neues deutschland“ (Montagsausgabe). Sie ist die
oberste Beraterin in Menschenrechtsfragen des 2016 mit dem
Friedensnobelpreis ausgezeichneten Präsidenten Juan Manuel Santos.
Gaviria räumt selbstkritisch ein, dass die Regierung etwas naiv
geglaubt habe, „dass wir mit dem Friedensprozess sofort in einen
Zustand der Harmonie übergehen würden“. Dafür seien die
Herausforderungen nach einem 53 Jahre währenden Binnenkonflikt aber
zu groß gewesen. Trotz der punktuellen Schwierigkeiten in einigen
Regionen, in denen bewaffnete Akteure um die Vormacht im Drogenhandel
und illegalen Bergbau kämpfen, sei das Ausmaß der Gewalt viel
niedriger als früher.
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