So unterschiedlich die vier Preisträger des
diesjährigen Alternativen Nobelpreises sind, eine Klammer eint sie:
der Kampf für soziale und ökologische Rechte. Das gilt für die
schwedische Schülerin Greta Thunberg wie für die chinesische
Frauenrechts-Anwältin Guo Jianmei; das gilt für die sahrauische
Menschenrechtlerin Aminatou Haidar wie für den indigenen Brasilianer
Davi Kopenawa vom Volk der Yanomami. Alle eint das Anliegen, die
ökologische und soziale Frage in der Gesellschaft miteinander
auszusöhnen – ein Anliegen, an dem bisher jede moderne Gesellschaft
gescheitert ist, weil entweder der Naturverbrauch über dem auf einem
begrenzten Planeten dauerhaft Möglichen liegt oder die
Verteilungsgerechtigkeit jenseits des für viele Erträglichen. Die
Yanomami im Amazonas-Gebiet zeigen seit Jahrhunderten wie
nachhaltiges Leben im Urwald möglich ist, dem Wald nicht mehr zu
entnehmen als nachwächst. Übertragbar auf die immer städtischer
werdenden globalen Gesellschaften ist das freilich nicht, Wohlstand
ist dort weit materieller definiert. Die Herausforderung aber besteht
objektiv: Wenn es der Welt, angefangen von den Zentren, nicht
gelingt, den Übergang von der fossilen in eine solare, solidarische
Gesellschaft und Produktionsweise zu schaffen, wird die Spezies
Mensch von der Erde verschwinden. Und Thunberg hat mit ihrer
Politikerschelte recht: »Wie könnt ihr es wagen so zu tun, als könne
das mit –Business as usual– und ein paar technischen Lösungen gelöst
werden?«
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