Die Äußerungen von Heiko Maas zum Krieg in Nordsyrien können 
nicht mehr ernst genommen werden. Im Rahmen seines Besuchs beim ägyptischen 
Potentaten Abdel Fattah al-Sisi forderte der SPD-Politiker, dass die sechstägige
Waffenruhe verlängert wird. Maas ignoriert weiterhin, was tatsächlich im Norden 
Syriens vor sich geht und benennt nicht die Schuldigen für den Krieg. Vieles 
deutet darauf hin, dass türkische Streitkräfte und die mit ihnen verbündeten 
islamistischen Milizen die Waffenruhe gebrochen haben. Ihre Attacken richteten 
sich zunächst gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten. Nun kam es auch 
zu Gefechten zwischen türkischem Militär und Streitkräften des syrischen 
Staates. Die Region ist trotz aller Abkommen weit entfernt von friedlichen 
Verhältnissen. Doch anstatt Konsequenzen aus dem völkerrechtswidrigen Krieg der 
Türkei zu ziehen, hatte Maas sich kürzlich bei einer Visite in Ankara klar zur 
NATO-Mitgliedschaft seiner Gastgeber bekannt. Die Partnerschaft mit Staaten wie 
der Türkei und Ägypten liegt nicht nur im wirtschaftlichen und geostrategischen 
Interesse der Bundesregierung. Sie sind auch wichtige Partner bei der 
Flüchtlingsabwehr. Deswegen will Maas es sich mit den dortigen Autokraten nicht 
verscherzen. Sein kurzes Statement zur Menschenrechtslage in Ägypten wird 
schnell vergessen sein.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1722
Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell