neues deutschland: Konjunkturexperte Gustav Horn warnt vor Abschwächung des Wirtschaftswachstums

Der Konjunkturexperte Gustav Horn warnt vor einer
Abschwächung des Wirtschaftswachstums. „Die Stimmungsindikatoren sind
bei Weitem nicht mehr so gut wie vor einem Jahr“, sagt der
wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und
Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen
Hans-Böckler-Stiftung im Interview mit der in berlin erscheinenden
„neuen deutschland“ (Mittwochausgabe) anlässlich der
Veröffentlichungen der Wachstumszahlen für das erste Quartal 2018.
„Auch an der Börse hat es bereits kräftig geruckelt“, so Horn.

„Aus rein binnenwirtschaftlicher Sicht könnte der Aufschwung noch
eine Weile weiter laufen“, meint Horn, der die Gefahren für die
Konjunktur vor allem in der schlechteren Stimmung im Welthandel
sieht. „Ein wichtiger Grund für die schlechtere Stimmung und das
Ruckeln an den Börsen sind die Auseinandersetzungen um die
internationale Handelspolitik, die maßgeblich von US-Präsident Donald
Trump befeuert werden“, erklärt der Ökonom. Vor allem Investoren
seien zunehmend verunsichert, wie die Konditionen im Welthandel
künftig aussehen. Die Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran
durch Trump habe diese Unsicherheit in den letzten Tagen noch
verstärkt. „Dies sind alles Stimmungskiller, die letztlich
entscheidend sein können“, so Horn.

Horn glaubt nicht, dass es zu einem abrupten Crash kommen wird.
„Stattdessen wird langsam das Tempo aus der Konjunktur entweichen,
sodass wir dann mit deutlich niedrigeren Wachstumsraten rechnen
müssen. Aber wenn der Abschwung tatsächlich tiefer ist oder länger
anhält, dann könnte das natürlich auch negative Effekte auf den
Arbeitsmarkt haben.“

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