neues deutschland: Leid und Armut – Kommentar zu den Folgen der Krise für die europäische Jugend

Unter Krisen leiden stets die Schwächsten am
meisten. Das ist zwar eine Binsenweisheit, aber leider trotzdem wahr.
In Europa bekommen besonders Alte, Kranke und Kinder die Auswirkungen
der anhaltenden Krise – und der vielen Ländern dadurch aufgezwungenen
Sparprogramme – deutlich zu spüren. Es verdichten sich die Zeichen,
dass eine ganze Generation junger Menschen zwischen Hunger,
Erwerbslosigkeit und Hoffnungslosigkeit aufwachsen wird. Die
Politiker der mächtigen EU-Staaten – allen voran die deutsche
Bundeskanzlerin Angela Merkel – sagen, das liege eben an der Krise,
da müsse halt besonders an den Sozialausgaben gespart werden, die
seien so teuer.

Damit landen die Milliardenkosten weiter hauptsächlich auf dem
Rücken derjenigen, die für den Ausbruch der Krise am wenigsten
können. Für hunderttausende arme Kinder und ihre Familien in
Griechenland, Spanien, Portugal, Italien oder Irland geht es ums
nackte Überleben – und weitere Staaten stehen bereits auf der Kippe.
Unterdessen täuschen die wahren Schuldigen mit Sparanweisungen an die
Regierungen der gebeutelten Länder Aktionismus vor, um davon
abzulenken, dass einzig eine grundlegende Veränderung des gesamten
Wirtschafts- und Finanzwesens solche Krisen zukünftig verhindern
könnte. Dass Politiker und Wirtschaftsbosse zu dieser Erkenntnis
kommen werden, ist natürlich kaum anzunehmen – sie gehören ja nicht
zu den Schwachen, die unter den Schattenseiten des Kapitalismus
ernsthaft leiden müssen.

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