neues deutschland: Linke-Abgeordneter Kessler kritisiert: Bundesregierung lässt zu, dass Medizinische Versorgungszentren durch Investoren übernommen werden

»Die Bundesregierung sieht der Übernahme von
Gesundheitseinrichtungen durch Großinvestoren tatenlos zu«,
kritisiert der LINKE-Abgeordnete Achim Kessler gegenüber der
Tageszeitung „neues deutschland“ (Freitagsausgabe). Der Sprecher für
Gesundheitsökonomie der LINKE-Bundestagsfraktion bezieht sich dabei
auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage. Die
Bundesregierung sei nicht daran interessiert zu erfahren, wem die
mittlerweile fast 3000 Medizinischen Versorgungszentren (MVZ)
gehören. Da Finanzinvestoren über den Erwerb auch von kleinen
Krankenhäusern das Recht erhalten, MVZ zu gründen, steht auf diesem
Wege nun auch die ambulante Versorgung für Kapitalinteressen offen.
Auch das Potential der MVZ, die Versorgung in ländlichen und
strukturschwachen Gebieten zu verbessern, wird verschenkt, weil sich
bislang nur 14 Prozent der Einrichtungen in ländlichen Gemeinden
befinden. Zudem arbeiten nur fünf Prozent aller Hausärztinnen und
Hausärzte in MVZ. »Die Entwicklung hin zu spezialisierten MVZ in der
Stadt bringt den Patienten, die um ihre künftige Versorgung bangen,
herzlich wenig«, befürchtet Kessler.

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