Der Physiker Jochem Marotzke hält das Ziel des
Pariser Klimaabkommens, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen
nur „rein physikalisch“ noch für möglich. „Wenn man sich den
politischen Prozess anschaut und sieht, wie schwer sich selbst ein
Land wie Deutschland damit tut, die Kohleverstromung aufzugeben, dann
sagt mir mein Bauchgefühl, die zwei Grad werden wir nicht schaffen“,
erklärte der Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie in
Hamburg gegenüber der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues
Deutschland“ (Montagausgabe). Anlässlich der am Montag in Bonn
beginnenden Klimakonferenz warnte der Ozeanograph vor den Folgen für
die Inselstaaten besonders im Pazifik: „Ganz sicher werden niedrig
liegende Inseln bei zwei Grad Erwärmung verschwinden.“ Doch auch bei
einer Erderwärmung von 1,5 Grad steige der Meeresspiegel. „Es wird
vermutlich nicht schnell gehen, es wird ein langsamer schleichender
Prozess sein, aber um so unerbittlicher und unaufhaltsamer. Und
deshalb fürchte ich, dass einige dieser kleinen flachen Inselstaaten
verschwinden werden.“
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