neues deutschland: Mazedonische Aktivistin: Forderungen der Demonstranten werden nicht erfüllt

Die Einigung der mazedonischen Parteien auf einen
Wahltermin sowie eine Medienreform wird von der Protestbewegung des
Landes kritisiert. „Die Forderungen der Demonstranten werden nicht
erfüllt, es handelt sich um ein Zugeständnis an die herrschende
Elite“, sagte die Aktivistin Adela Gjorgjioska gegenüber der in
Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“
(Donnerstagausgabe). Gruppen der Protestbewegung und linke
Organisationen würden nun diskutieren, wie es weitergehen soll.

Die für Dezember geplanten Neuwahlen geben der 29-Jährigen wenig
Hoffnung. „Mazedonien braucht einen radikalen Bruch. Nicht nur mit
dem derzeitigen Regime und seinen Methoden, sondern auch mit den
Bedingungen für seinen Aufstieg.“ Die Ursachen würden ihr zufolge
zurück bis zu den Privatisierungen der 1990er Jahre gehen. „Die
dadurch verursachte Machtanhäufung einer kleinen Elite hatte
weitreichende Konsequenzen.“ Gjorgjioska ist Mitglied der linken
Organisation Solidarnost, die sich auch an den Demonstrationen im
Land beteiligt.

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