neues deutschland: Ministerpräsident Ramelow nennt neuerliches Flüchtlingsunglück »Schande für Europa« und fordert »sichere Fluchtkorridore«

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat sich
entsetzt über den neuerlichen Tod zahlreicher Flüchtlinge nach dem
Kentern eines Bootes im Mittelmeer geäußert. »Diese Katastrophe ist
eine Schande für Europa«, sagte der Linkenpolitiker gegenüber der in
Berlin erscheinenden Tageszeitung »neues deutschland«
(Online-Ausgabe).

Ramelow forderte »sichere Fluchtkorridore«. Die Wege, die Menschen
auf der Flucht nutzen, müssten »abgesichert werden«, um Flüchtlinge
»vor dem Morden und Berauben zu schützen«. Der Ministerpräsident
wandte sich auch gegen Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal der
Flüchtlinge. »Schweigen und den Menschen beim Ertrinken zuschauen ist
zynisch. Die Menschen werden sich weiter jeden Monat zu Tausenden auf
den Weg machen, und Europa macht sich am Sterben mitschuldig.«

Europa und seine atlantischen Verbündeten müssten »endlich
intensiver und konkreter die Fluchtursachen bekämpfen«, verlangte der
Linkenpolitiker zudem. „Ackerland in Afrika muss wieder den
Bauernfamilien zur Ernährung dienen, statt Industrienationen mit
Monokulturen zu versorgen. Die Fischer müssen vor Ihren Küsten ihren
eigenen Fisch fangen können, ohne von internationalen Trawlerflotten
um die Existenz gebracht zu werden«, so Ramelow.

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