neues deutschland: Mutter von inhaftierten aserbaidshanischer Journalistin kritisiert Führung in Baku

Elmira Ismayilova, Mutter der in Baku inhaftierten
Journalistin und Regimekritikerin Khadija Ismaiyilova, kann nichts
Gutes an ihrem Heimatland Aserbaidshan entdecken. „Was sie hier gut
können, ist, Fassaden zu errichten“, sagt die 72-Jährige gegenüber
der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“
(Dienstagausgabe).

Elmira Ismayilovas Tochter Khadija sitzt seit dem 4. Dezember 2014
im Gefängnis. Ihr wird vorgeworfen, einen Mann zum Selbstmord
angestiftet zu haben. „Die Vorwürfe gegen sie sind vorgeschoben,
gefälscht. Sie ist unschuldig“, sagt Elmira Ismayilova.

Derzeit finden in Baku die Europaspiele statt. Vor den Spielen
erhöhte sich in Aserbaidshan die Zahl der Festnahmen regimekritischer
Aktivisten. Derzeit soll es dort etwa 100 politische Gefangene geben.
Mit einer Freilassung ihrer Tochter rechnet Elmira Ismayilova nicht:
„Bis vor wenigen Tagen dachte ich, dass sie sie vielleicht nach den
Spielen freilassen. Aber jetzt habe ich schlimme Artikel in hiesigen
Zeitungen gelesen, sie sei ein Gegner unseres Landes und nehme Geld
aus Amerika.“ Wichtig ist ihr, dass im Ausland über die Verhältnisse
in ihrem Land berichtet wird. In Aserbaidshan stehe es schlecht um
die Menschenrechte. „Ich danke allen, die über Khadijas Schicksal
berichten“, sagt Elmira Ismayilova.

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