Der Naturschutzbund NABU hat scharfe Kritik an
Dänemark wegen des Voranpeitschens des Mega-Infrastrukturprojektes
Fehmarnbelt-Tunnel geübt. Sowohl das dänische Transportministerium
als auch Femern A/S als ausführendes Staatsunternehmen „konzentrieren
sich auf die Vermittlung positiver Meldungen über die
Finanzierbarkeit und zu erwartende positive Effekte für die
Volkswirtschaften Dänemarks und Deutschlands“, sagte Malte Siegert,
Leiter des Bereichs Umweltpolitik beim NABU Hamburg, im Interview mit
der Tageszeitung „neues deutschland“ (Dienstagausgabe). „Sie
versäumen es aber, auf Mängel in den Planungsunterlagen hinzuweisen,
die wichtige Fragen unbeantwortet lassen.“ Aus diesem Grund bestehe
in der dänischen Öffentlichkeit ein „Informationsdefizit“ zum
Fehmarnbeltprojekt. Zu den Mängeln zählt Siegert unrealistische
Prognosen über ein steigendes Verkehrsaufkommen und das Ausblenden
von Eingriffen in die Lebensbedingungen von Zugvögeln und
Schweinswalen.
Die Feste Fehmarnbelt-Querung zählt zu den größten laufenden
Infrastrukturprojekten in Europa. Ein Tunnel soll die deutsche Insel
Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden. Alle Kosten des
Milliardenprojektes mit Ausnahme der Hinterlandanbindung auf
deutscher Seite tragen die dänischen Steuerzahler.
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