Zum Spatentisch zur Fehmarnbeltuntertunnelung ist
es noch nicht gekommen. Für Malte Siegert vom Naturschutzbund (NABU)
ist es aber schon jetzt höchste Zeit, das Projekt zu beenden. „Es
stellt sich einzig die Frage, worauf man eigentlich noch wartet“,
schreibt der Umweltexperte in einem Gastbeitrag für die in Berlin
erscheinende Tageszeitung „neues deutschland“ (Donnerstagausgabe).
Für Siegert handelt es sich bei der geplanten festen
Fehmarnbeltquerng um „keine politisch postulierte »Magistrale
Nordeuropas«, sondern eine infrastrukturelle Marginalie“. Die
Verbindung zwischen der deutschen Insel Fehmarn und der dänischen
Insel Lolland sei „ökologisch, ökonomisch und sozial wenig
nachhaltig“ und verdiene daher auch keine öffentliche Finanzierung
durch den EU-Haushalt. Indirekt habe die EU dies bereits zugegeben.
Dänemark hat für den Bau des Tunnels europäische Mittel in Höhe von
über zwei Milliarden Euro beantragt. „Dass zum dänischen Entsetzen
kürzlich nur knapp 600 Millionen Euro bewilligt wurden, verdeutlicht
das Dilemma“, so Siegert. Aus Sicht des NABU wäre es sinnvoll, „das
Vorhaben sofort zu stoppen“. Der Staatsvertrag zwischen Deutschland
und Dänemark böte mit Paragraf 22 dazu rechtlich die Möglichkeit.
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