Die Vorsitzende der Ovaherero Genocide Foundation 
in Namibia, Esther Utjiua Muinjangue, fordert eine Entschuldigung des
Bundestags für den von deutschen Kolonialtruppen begangenen 
Völkermord an den Ovaherero und Nama im Südwesten Afrikas von 
1904-1908. „Eine Entschuldigung sollte ehrlich und reuevoll sein.“ 
sagte sie im Interview mit der Tageszeitung „neues deutschland“ 
(Freitagausgabe). Allerdings vermisst sie bei den deutschen 
Repräsentanten dafür die Bereitschaft: „Im Moment sehe ich seitens 
der Bundesregierung weder Bedauern noch Reue.“ Die Vorsitzende der 
namibischen Partei NUDO erneuerte in dem Gespräch auch die Forderung 
nach Reparationen, die „finanziell, materiell und symbolisch“ 
ausfallen sollten. „Es geht nicht nur um Geld, sondern auch darum, 
die Wahrheit und Wissen über den Völkermord zu vermitteln. Wie genau 
eine „Entschädigung für den Verlust von Leben, Land und kultureller 
Identität sowie das psychologische Trauma“ ausfalle, „darüber müssten
wir am Verhandlungstisch sprechen“, erklärte die Aktivistin.
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