neues deutschland: Pavlo Vidal zu Kuba: Weniger Investitionsprojekte als erwartet

Der kubanische Ökonom Pavlo Vidal sieht die
Investitionsvorhaben der Regierung in Havanna vor dem Ende des
US-Handelsembargos kritisch. Obwohl zahlreiche Handelsdelegationen
das lateinamerikanische Land derzeit besuchten, gebe es bisher nur
„wenige Verträge, die unterzeichnet sind, aber mehrere hundert
Anträge für Investitionen in der Freihandelszone von Mariel“, sagte
Vidal der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“
(Montagsausgabe). „Das Risiko besteht, dass sich die Investoren
anderen Ländern zuwenden.“ Laut Vidal fehlt es der kubanischen
Wirtschaft weiter an Dynamik. „Derzeit ist der einzige Sektor, der
kräftig wächst, der Tourismus.“ Zugleich würden die geplanten
Reformen der Regierung im Ausland „deutlich euphorischer aufgenommen“
als im Inland. „Ökonomische Reformen, die die Lebenssituation der
Bevölkerung nicht verbessern, haben nicht den nötigen Rückhalt“,
erklärte Vidal. Deshalb gebe es nach wie vor beachtliche Widerstände
gegen das Reformprogramm der Regierung.

Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion/CvD

Telefon: 030/2978-1721