Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl kritisiert
nach dem jüngsten Bootsunglück vor der Küste Lampedusas die deutsche
wie die europäische Flüchtlingspolitik. „Es herrscht unverändert eine
Abwehrhaltung. Die bestimmt die Diskussionen“, sagte Günter
Burkhardt, Geschäftsführer von Pro Asyl, in einem Gespräch mit der
Tageszeitung „neues deutschland“ (Mittwochausgabe). Eine von
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) ins Gespräch gebrachte
verbesserte Kooperation mit afrikanischen Staaten betrachtet
Burkhardt skeptisch: Es mache keinen Sinn, „eine Verstärkung von
Entwicklungshilfe“ in Staaten wie Eritrea oder Somalia zu fordern, in
denen das Militär oder Warlords herrschen. Stattdessen appelliert
Burkhardt an die Verantwortung der EU. Die Union müsse ihre Grenzen
öffnen und „großzügig Visa erteilen für Flüchtlinge, die nach Europa
wollen und Schutz benötigen“. Deutschland rät die
Menschenrechtsorganisation dazu, das Resettlement-Programm ausbauen,
wonach von der UNHCR anerkannte Flüchtlinge aus Nicht-EU-Staaten
aufgenommen werden.
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