Peggi Liebisch, Bundesgeschäftsführerin von Pro
familia, bezweifelt gegenüber der Tageszeitung „neues deutschland“
(Dienstagausgabe) die Unwissenheit der katholischen Kirche über die
Wirkungsweise der „Pille danach“. Ihr Verband vertritt seit über zehn
Jahren das Anliegen, die »Pille danach« rezeptfrei in Apotheken
abzugeben. »Tatsache ist, das hat die Kirche nie interessiert. Sie
ist ja auch gegen Verhütung«, sagt Liebisch. Darüber hinaus
profitiere die Kirche von der Verschleierung und Vernebelung der
Fakten über die Pille danach, wie sie gegenwärtig in der
Öffentlichkeit in Sendungen wie der von Günther Jauch am vergangenen
Sonntag Abend stattfinde. »So viel Unkenntnis kann gar nicht da
sein«, so Liebisch. Wäre das Medikament Levonorgestrel rezeptfrei –
wie es nicht nur Pro Familia fordert, sondern vor zehn Jahren schon
der Gesundheitsausschuss des Bundestages, die
Weltgesundheitsorganisation, das Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte, zahlreiche Ärzte und die Apothekerschaft -, dann
hätten die kirchlichen Krankenhäuser gar nichts mehr mit der Abgabe
dieser Pille zu schaffen. »Das würde vieles erleichtern«, meint die
Pro-familia-Chefin. Zudem gebe es in 28 europäischen Ländern nur gute
Erfahrungen mit der rezeptfreien Vergabe des Medikamentes. Pro
familia fordert das Bundesgesundheitsministerium auf, endlich eine
Verordnung zur Aufhebung der Rezeptpflicht für die Pille danach
auszuarbeiten und vom Bundesrat darüber entscheiden zu lassen.
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