Sowohl die Bevölkerung wie auch die Politik müssen
für die Gefahren der mit dem NSA-Skandal publik gewordenen
flächendeckenden Überwachung sensibilisiert werden. Dies sagt Ilija
Trojanow in einem Interview für die Tageszeitung „neues deutschland“
(Mittwochausgabe). Der 1965 in Sofia geborene und heute in Wien
lebende Schriftsteller ist Initiator des Autorenaufrufs gegen
Überwachung und für die Einhaltung der Bürgerrechte im digitalen
Zeitalter, den über 500 Menschen unterzeichneten und der am heutigen
Dienstag (10. Dezember) in 30 Zeitungen weltweit veröffentlicht
wurde. „Gewiss, Generalüberwachung muss nicht sofort in
Generalrepression münden“, so Trojanow. „Nicht jeder, der heute ein
kritisches Wort äußert, muss fürchten, morgen schon verhaftet zu
werden. Das heißt wiederum nicht, dass es nicht dazu kommen könnte.
Vor allem aber: Die Gesellschaft nimmt Schaden.“ Trojanow erläutert
desweiteren: „Es gibt verschiedene Formen der Repression – direkte,
brutale und raffinierte, subtile. Durch die allgegenwärtige
Überwachung werden die Bürger vorsichtig und ängstlich, sie zensieren
und maßregeln sich selbst. Und bald haben wir eine resistente
Repression für alle Zeiten.“
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