Die Linke in Spanien erhofft sich von einem
Wahlerfolg der Linksallianz SYRIZA am kommenden Sonntag Auftrieb für
die spanischen Wahlen in diesem Jahr. „Es ist für uns sehr wichtig,
dass SYRIZA gewinnt, so wie es für SYRIZA wichtig ist, dass in
anderen europäischen Ländern die Linke gewinnt“, sagte Alberto
Garzón, Spitzenkandidat der Vereinigten Linken in Spanien, im
Interview mit der Tageszeitung „neues deutschland“(Mittwochausgabe).
„Wegen dieser Bedeutung hat die ökonomische Rechte, die europäische
Oligarchie, eine Angstkampagne gegen die Möglichkeit gestartet, dass
die Linke Regierungen bildet und Positionen gegen ihre Interessen
ergreift“, sagt der 29-jährige. Überall in Europa könne von SYRIZA
gelernt werden, „die bekanntlich eine Koalition aus unterschiedlichen
linken Parteien ist. Das scheint mir die adäquate Formel, um die
Transformation der Gesellschaft anzugehen.“ In Spanien kritisiert
Garzón die fehlende Bereitschaft der neuen Protestpartei Podemos, an
einem breitem Volksbündnis mitzuarbeiten: „Abgesehen von Barcelona
hat Podemos entschieden, sich nicht den breiten Bündnissen
anzuschließen. Wir halten das für einen historischen Fehler“, blickt
er auf die im Mai anstehenden Kommunalwahlen. Auch bei den
Parlamentswahlen im November verfolge Podemos „eine andere Strategie,
sie wollen allein antreten“. Für die Vereinigte Linke dagegen gelte:
„Wir glauben aus Prinzip an die Idee einer Volksallianz, nicht aus
wahltaktischen Gründen.“
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